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Wissenschafts- und Technologietransfer zwischen Industrieller und Wissenschaftlich-technischer Revolution

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 (1992) (1992)

Klaus-Peter Meinicke; Klaus Krug (Hrsg.)
Wissenschafts- und Technologietransfer zwischen Industrieller und Wissenschaftlich-technischer Revolution
Sammelband zum Symposium an der TH »Carl Schorlemmer« Leuna-Merseburg vom 12.-14.9.1990
214 Seiten, Abb., Pb., 12,80 Euro
ISBN 978-3-928186-05-6
Zahlreiche Beispiele vom Maschinenbau im 18. Jahrhundert bis zur Halbleiter-Elektronik beleuchten Kontinuität und historischen Wandel von Transferprozessen.

 

Vorwort

Die Vorgeschichte des Merseburger Symposiums reicht bis zum Jahr 1986 zurück. Damals konstituierte sich im Rahmen der Historikergesellschaft der ehemaligen DDR eine Fachgruppe für Wissenschafts- und Technikgeschichte mit dem Ziel, den Gegenstand ihrer spezifischen Tätigkeit stärker im Alltagsbewußtsein der Bevölkerung aber auch bei Vertretern anderer Disziplinen zur Geltung zu bringen. Diesem Anliegen sollten u. a. Tagungen dienen, die im Zwei-Jahres-Rhythmus umfangreichere Themenkomplexe in mehrtägigen Veranstaltungen zur Diskussion stellen wollten.

Die politischen Ereignisse im Herbst 1989 und der sich danach abzeichnende Vereinigungsprozeß beider deutscher Staaten beeinflußten das für 1990 vorgesehene Symposium »Wissenschafts- und Technologietransfer zwischen Industrieller und Wissenschaftlich-technischer Revolution« insofern, als zahlreiche Fachkollegen aus Osteuropa und auch Ostdeutschlands ihre Zusage zur Teilnahme zurückziehen mußten. So gestaltete sich die Veranstaltung zur wohl letzten Tagung von Wissenschafts- und Technikhistorikern, auf die das Attribut deutsch-deutsches Treffen Anwendung finden kann.

Mit der in dieser Form erstmals in der noch-DDR zur Diskussion gestellten Thematik war das Anliegen verbunden, Vertreter unterschiedlicher historischer Disziplinen, insbesondere der Wissenschafts-, Technik-, Wirtschafts-, Betriebs-, Sozial- und politischen Geschichte, zum Gespräch zu vereinen. Indem die Untersuchungen auch möglichst nahe an die Gegenwart herangeführt wurden, sollte mit der Veranstaltung ein Beitrag zur Erhellung des historischen Wandels und der Kontinuität der Ursachen, Bedingungen, Mechanismen und Wirkungen von Transferprozessen geleistet werden. Durch die methodische Vielfalt bei der Erschließung eines so komplexen Gegenstandes sind zugleich Reiz und Problematik einer solchen Konzeption skizziert. Es erwies sich deshalb als günstig, über im Vorfeld erstellte Thesen zur Diskussion und zum Meinungsstreit anzuregen.

Die Thesen, auf die in einigen Beiträgen explizit Bezug genommen wurde, sind dem Tagungsband in unveränderter Form vorangestellt. Die Reihung der Einzelbeiträge folgt dann mehr dem Prinzip vom Allgemeinen zum Besonderen, wobei versucht worden ist, thematische, d. h. gegenstandsbezogene Komplexe in ihrer zeitlichen Abfolge zusammenzufassen. Obwohl nicht alle Vortragenden dem Anliegen der Herausgeber nach möglichst vollständiger Publikation entsprechen konnten, vermittelt der Band, so glauben wir, einen guten Eindruck sowohl vom Charakter der Veranstaltung als er auch Denkanstöße für spezielle, keinesfalls nur historische Arbeitsrichtungen zu geben vermag.

Es versteht sich, daß die in den Beiträgen vorgenommenen Wertungen der Auffassung des jeweiligen Autors entspricht. Die Herausgeber haben sich lediglich bemüht, den äußeren Rahmen des Sammelbandes einheitlich zu gestalten. Zu wünschen wäre, daß die lebendige Atmosphäre während des Symposiums auch und gerade durch die disziplinäre Heterogenität der Teilnehmer über dessen Rahmen befruchtend hinauswirkt, zu Interdisziplinarität, zu geistiger Offenheit anregt.

Dem Verlag sei für die Bereitschaft zur Edition gedankt. In diesen Dank sind Frau Petzold und Frau Volk eingeschlossen, die mit Engagement und Geduld das Manuskript zur Druckreife brachten.

Merseburg, Februar 1991
Die Herausgeber

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